Ausgangspunkt für dieses HOWTO waren die folgenden Erkenntnisse:
- 1. xfs scheint nach den bisherigen Erfahrungsberichten zu urteilen (und im übrigen auch meiner eigenen Erfahrung nach) wohl am besten geeignet, die erforderliche Performance für die IDE-Schnittstelle der dbox zu bieten.
- 2. Viele nutzen ihre Festplatten mit der dbox als Wechselplatten und möchten die aufgenommenen Videodateien auch unter Windows lesen können.
- 3. Während es für ext2/3 gut nutzbare Windows-Treiber gibt und deren Nutzung entweder intuitiv erfolgen kann oder zumindest gut beschrieben ist, scheint dies für xfs nicht zu gelten. Zwar gelangt man durch "Googlen" wohl recht schnell zu Crossmeta. Die Anwendung der Tools erscheint jedoch nicht sonderlich eingängig und das auf der Homepage http://www.crossmeta.com zu findende jumpstart.pdf bietet ohne ergänzende Tips offenbar keine hinreichende Installationsanleitung.
- 4. Weder hier noch im jtg-Forum hat bislang jemand über die erfolgreiche Installation und Nutzung der Crossmeta-Tools berichtet. Deshalb vermute ich, dass der folgende Beitrag tatsächlich dem einen oder anderen helfen kann.
Das Folgende wird benötigt:
- > eine Partition, auf der ein neues XFS-Dateisystem erzeugt werden kann,
> die beiden auf der Homepage von Crossmeta zum Download verfügbaren Dateien „Crossmeta Core with NFS V3 client & server“ (crossmeta-nfs-1_0_1.zip) und „Crossmeta Add-on File Systems EXT2, XFS and Reiserfs“ (crossmeta-add-1_0.zip),
> selbst erzeugte UID/GID-Dateien group und passwd (wie diese Dateien hergestellt werden, wird weiter unten erläutert).
> Außerdem muss der Laufwerksbuchstabe V: frei sein; er darf also nicht unter Windows bereits durch ein Device belegt sein.
Die ZIP-Dateien müssen zunächst extrahiert werden („Pfadangaben verwenden“ sollte aktiviert sein; ansonsten ist das Verzeichnis, in das entpackt wird, beliebig). Danach sollte also eine Verzeichnisstruktur wie z.B. die folgende existieren:
> Crossmeta-Downlaods
>> NFS-Dateien
>>> w2k
>>> wxp
>> Add on
>>> w2k
Schritt 2: UID /GID-Dateien ersetzen
Im Verzeichnis mit den extrahierten NFS-Dateien befinden sich die Dateien group und passwd. Diese Dateien werden gelöscht und durch die selbst erzeugten Dateien (siehe unten) ersetzt.
Schritt 3: Installation
Durch Doppelklick auf die Datei Setup.exe im Verzeichnis „NFS-Dateien“ wird der Installationsvorgang gestartet. Eigentlich kann man die meisten Voreinstellungen jeweils mit „OK“ oder „Weiter“ bestätigen. Lediglich an zwei Stellen gilt es, die Voreinstellungen zu ändern:
> Im Fenster „Setup Inodes“ sollte „Don’t Create Inodes file“ aktiviert werden – zumindest dann, wenn man (wie ich) den NFS-Server von Crossmeta nicht nutzen will. Für diejenigen, die den NFS-Server nutzen wollen, gilt das also nicht; allerdings kann ich zum Handling des NFS-Servers hier nichts beitragen ...
> Im Fenster „Authentication Setup“ muss „There is a copy of passwd & group file in V:\\etc directory†aktiviert werden.
Es empfiehlt sich, nach dem “Weiter“-Klicken in diesem Fenster auf die Ausgabe im folgenden Fenster zu achten. Hier sollte so etwas erscheinen wie „Setup was able to successfully verify the authentication mechanism ...“. Ist das nicht der Fall, stimmt wahrscheinlich etwas mit den selbst erzeugten Dateien passwd / group nicht. Ihr solltet das dann überprüfen, ggf. korrigieren und die Installation (am besten nach PC-Neustart) neu beginnen.
Die Installation ansonsten bis „Done“ durchgehen.
Danach (ohne Neustart des PC) die Installation der Add-on-Dateien durchführen (Doppelklick auf Setup.exe im Verzeichnis Add-on). Sollte es hier zu Fehlermeldungen kommen (weil Dateien bereits existieren), kann (und sollte) das einfach ignoriert werden.
Im übrigen: Sollte die Windows-Firewall sich während der Installation melden, muss natürlich "nicht mehr blocken" angegeben werden.
Sollte der Port 111 bereits belegt sein (z.B. durch Windows Services for Unix), dann müssen die entsprechenden Dienste vor der Installation natürlich zunächst deaktiviert werden
(-> Systemsteuerung ->Verwaltung -> Dienste -> "Server for NFS" und "User Name Mapping": beide über rechte Maustaste -> Deaktivieren; danach PC neu starten und die Installation ggf. von vorn beginnen).
Schritt 4 (ganz wichtig!): PC neu starten
Schritt 5: Dienste starten, XFS-Dateisystem erzeugen und hdd mounten
Wenn bis hierhin alles geklappt hat, wird jetzt die Eingabeaufforderung von Windows gestartet.
Das folgende Script sollte zunächst Schritt für Schritt ausgeführt werden:
C:\>net start cxvfsmgr
Ausgabe: “The Pavitrasoft Manager service is starting.â€
Ausgabe: “The Pavitrasoft Manager service was started successfully.â€
C:\>set path=%path%;v:\bin
C:\>net start xfs
Ausgabe: "Pavitrasoft SGI-XFS kernel mode driver wurde erfolgreich gestartet."
C:\>mount –a
C:\>mount
Ausgabe: “/dev/loop0 on /â€
Ausgabe: “devfs on /dev“
C:\dmesg
hier kommt nun einige Ausgabe aller hdds mit ihren jeweiligen Partitionen (könnte z.B. wie folgt aussehen):
da0: major 3 minor 0x10002
da0s1: major 3 minor 0x20002
da0s2: major 3 minor 0x30002
da1: major 3 minor 0x1000a
da1s1: major 3 minor 0x2000a
da1s2: major 3 minor 0x3000a
da1s3: major 3 minor 0x4000a
loop: major 7 minor 0xff
loop0: major 7 minor 0x0
vfsroot on /dev/loop0, fstype ufs
kern_authmap: flush old mappings
Hier ist wichtig, diejenige Partition zu identifizieren, auf der man das XFS-Dateisystem installieren will. Dabei geben da0, da1, da2 usw. die jeweiligen Festplatten an (soweit ich das beurteilen kann, identisch mit der Zählweise bei der Datenträgerverwaltung unter Windows (siehe -> Systemsteuerung -> Verwaltung -> Computerverwaltung -> Datenträgerverwaltung)). Die nachfolgenden Bezeichnungen s1, s2, s3 usw. geben dann für die jeweilige Festplatte die einzelnen Partitionen an (nicht partitionierte Bereiche werden nach meiner Erkenntnis dabei nicht berücksichtigt).
Bei den folgenden Eingaben sind bei „daXsY“ die Buchstaben X und Y entsprechend durch die korrekten Werte der identifizierten Partition zu ersetzen.
(ACHTUNG! Bitte unbedingt darauf achten, dass Ihr auch ganz sicher seid, die richtige Partition identifiziert zu haben. Wird nämlich der Befehl xfs_mkfs abgesetzt, fragt Euch das System nicht etwa „Sind Sie auch sicher?“ oder „Achtung! Sie zerschießen gerade Ihr laufendes Betriebssystem. Wollen Sie das wirklich?“ oder sonstwas. Vielmehr wird ohne jede Zwischenmeldung für die angegebene Partition XFS installiert, und damit werden natürlich alle vorhandenen Daten auf dieser Partition gelöscht.)
C:\>xfs_mkfs /dev/daXsY
C:\>mount –t xfs /dev/daXsY /mnt
Jetzt solltet Ihr unter V:\mnt den Inhalt der XFS-Partition (z.B. mit dem dir-Befehl) angezeigt bekommen. Außer „lost +found†wird da natürlich erst einmal nichts zu finden sein. Wenn aber „lost+found“ zu sehen ist, könnt Ihr eigentlich ziemlich sicher sein, dass alles geklappt hat. Jetzt also die Festplatte wieder an die dbox anschließen, aufnehmen und nach PC-Neustart in der Eingabeaufforderung das folgende Skript ausführen (da das Skript nach jedem Neustart vor dem Mount der xfs-Partition auszuführen ist, empfiehlt es sich wohl, die Befehle in eine ausführbare BAT-Datei zu schreiben und nicht jedesmal neu einzugeben):
C:\>net start cxvfsmgr
C:\>net start xfs
C:\>set path=%path%;v:\bin
C:\>mount –a
C:\>mount
C:\>mount –t xfs /dev/daXsY
Nun sollten unter V:\mnt auch die auf der dbox aufgenommenen Dateien zu sehen sein und können (z.B. mit „xcopy *.* C:\Filme“) in ein Windows-Verzeichnis kopiert werden.
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Hier kommt noch die
Anleitung zur Erstellung der passwd /group-Dateien:
Mit einem funktionsfähigen UNIX-System dürfte es auch hier etwas einfacher sein. Ich schildere hier einen Weg, das Ganze mit Hilfe von dbox-Neutrino hinzubekommen:
Schritt a: dbox-Passwort anpassen
Per Telnet auf die dbox gehen und dort nach Einloggen mit user: root und passwort: dbox2 den Befehl passwd (ohne Parameter) eingeben. Ihr werdet aufgefordert, ein neues Passwort einzugeben und anschließend zu bestätigen. Hier gebt Ihr dasjenige Passwort an, das Ihr auch auf Eurem Windows-PC benutzt. Die verwendeten Unix-UID und –GID müssen nämlich bei Verwendung von Crossmeta auf die Windows-SID gemaped werden.
Schritt b: group / passwd auf den PC kopieren
Per FTP-Client auf die dbox gehen (Achtung: neues Passwort beachten!) und aus dem Verzeichnis /var/etc die Dateien group und passwd auf den PC kopieren (irgendwohin, wo sie weiterbearbeitet werden können).
Schritt c: group / passwd bearbeiten
Mit einem UNIX-kompatiblen Editor (z.B. UltraEdit) die Dateien wie folgt bearbeiten:
passwd: Der Inhalt sollte in etwa wie folgt aussehen, wobei anstelle <verschlüsseltes Passwort> natürlich irgendeine kryptische Zeichenfolge steht:
root:<verschlüsseltes Unix-Passwort>:0:0:root:/var:/bin/sh
ftp:*:65533:65534:ftp:/:/bin/false
nobody:*:65534:65534:ftp:/:/bin/false
Nun wird die erste Zeile einfach so verändert, dass „root“ durch den Windows-Benutzernamen ersetzt wird (der Übersichtlichkeit wegen am besten an beiden Stellen, auch wenn im hinteren Zeilenteil eigentlich nur eine Kommentierung steht). Sollte jetzt also so ausehen:
<Windows-Benutzername>:<verschlüsseltes Unix-Passwort>:0:0:<Windows-Benutzername>:/var:/bin/sh
ftp:*:65533:65534:ftp:/:/bin/false
nobody:*:65534:65534:ftp:/:/bin/false
Abspeichern. Fertig.
Jetzt noch die group-Datei; die sollte zunächst so aussehen:
root0:root
nogroup65534:root
Hier wird in Zeile 1 das erste „root“ durch „Administratoren“ ersetzt. Das zweite „root“ ersetzt bitte durch Euren Windows-Benutzernamen. Sollte dann so aussehen:
Administratoren0:<Windows-Benutzername>
nogroup65534:root
Abspeichern und fertig.
Schritt d: Dateien ins Installationsverzeichnis kopieren
Die beiden modifizierten Dateien werden dann ins Verzeichnis mit den entpackten NFS-Dateien kopiert.
Schritt e: Passwort auf der dbox wieder zurücksetzen
Sinnvoll ist es sicher, das Passwort auf der dbox wieder auf "dbox2" zurückzusetzen, weil zahlreiche Tools im Tuxbox-Umfeld dieses Passwort unterstellen. Vorgehensweise wie bei Schritt a.
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So, ich hoffe mal, dass ich nichts Wichtiges vergessen habe. Ggf. kann man das ja dann auch noch ergänzen. Ich kann Euch jedenfalls versichern: Bei mir hat es – nach einigem „Rumexperimentieren“ funktioniert.
Dieser Hinweis darf wohl nicht fehlen: Ich habe alles nach bestem Wissen dargestellt. Dennoch: Jeder, der der Anleitung folgt, tut dies natürlich auf eigene Gefahr. Wie bereits oben gesagt: Eine falsche Eingabe hier oder dort kann fatale Folgen haben, und komplett durchgetestet ist's natürlich auch nicht ...
Viele Grüße
hergis