Blindscan auf Neutrino

[schufti]

Hi,
wie stehen eigentlich die Chancen, dass NeutrinoHD(2) mal einen Blindscan bekommt (egal ob nativ oder als Plugin)?
Obwohl von Dr.Dish schon lange totgesagt dürften es die meisten Tuner(treiber) aktueller Boxen ja unterstützen.
Da wäre es doch nett, das auch unter Neutrino zu haben. Einige E² Builds haben das doch auch (ev. als Plugin), also muß das dvb-api das wohl unterstützen, oder?

[seife]

Schau halt mal was die bei e2 machen und erzähl'.

[bazi98]

Wie wird das dem im neutrino der AZBOX gemacht, seinerzeit gab es dort einen entsprechenden Eintrag im Git ?
Blindscan for Azbox Me and MiniMe Link -> https://gitorious.org/neutrino-hd/aztri ... d5136e7e44

[seife]

Da gibts ein extra programm, was spezielle firmware in den tuner lädt und dann wird das programm aufgerufen bei dem auf stdout die liste der Frequenzen rausfällt oder sowas in der Art. Neutrino macht da praktisch gar nichts.

Ich vermute mal ganz stark, dass das bei diesen e2-Boxen die das können auch im Treiber oder der firmware des Tuners gemacht wird.

Für mich taugt das eh nichts da sich IMHO unicable und blindscan eh ausschliessen.

[Janus]

Ist eigentlich nur was für Hardcore-DXer auf der Suche nach unbekannten Feeds.
Amateur-DXer finden passenden Parameter auf einschlägigen Sites

Solange der Tunerstatus nicht detailliert an Neutrino durchgereicht wird, dürfte eine Software-Lösung nicht möglich sein. Bei welchen Tunertypen man statt einem Suchbereich (z.B. für FEC) einfach 'AUTO' verwenden kann, müsste man dann halt irgendwie rausbekommen (enum fe_caps).

Code: Alles auswählen

typedef enum fe_status {
	FE_HAS_SIGNAL	= 0x01,   /*  found something above the noise level */
	FE_HAS_CARRIER	= 0x02,   /*  found a DVB signal  */
	FE_HAS_VITERBI	= 0x04,   /*  FEC is stable  */
	FE_HAS_SYNC	= 0x08,   /*  found sync bytes  */
	FE_HAS_LOCK	= 0x10,   /*  everything's working... */

	FE_TIMEDOUT	= 0x20,   /*  no lock within the last ~2 seconds */
	FE_REINIT	= 0x40    /*  frontend was reinitialized,  */
} fe_status_t;			  /*  application is recommended to reset */
				  /*  DiSEqC, tone and parameters */

Dann muss ein geschachteltes Schleifenkonstrukt solange die Parameter variieren, bis der nächstbessere Status erreicht ist oder eben nicht. Bei Erfolg (für's GUI|Ambilight => alle Status-'Ampeln' grün) kann dann der eigentliche Scan ausgeführt werden.
Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass dann das "Gelieferte" auch nicht unbedingt DVB-konform sein muss.

Bei Nichterfolg dann halt die nächste Frequenz entsprechend der eingestellten Schrittweite.

Konfiguration (z.B., für Sat) vorab:
Frequenz => von, bis, Schrittweite, Polarisation (sollte man vielleicht auf eine beschränkten)
Symbolraten => [editierbare Vorgabe-Liste]
FEC => Gesamtliste in Abhängigkeit von DVB-Version und Modulation, eventuell noch De-Selektionen möglich machen.

Eventuell noch einstellbare Timeouts für die Einzelschritte

Je 'breiter' die Voreinstellungen konfiguriert werden, umso länger kann man mit der Box sonst nix machen!


p.s.
Ich habe es bisher ehrlich noch nicht vermisst! (bin ja passionierter Sendersammler!)
Und früher auf dem Humax war ich nach 4-6 Stunden (für eins von 4 Frequenzbänder) vom Ergebnis auch nicht wirklich freudig erregt...

[schufti]

Hi @all,

auf alle Fälle Dank für die erleuchtenden Einblicke in die Probleme / Technik.

Da bleibt ev. für den kleinen Mann ein Spar "BlindScan" in der Art, dass man z.B. für Astra 19.2 eine services.xml mit allen mögl. Transponderfrequenzen (lt. ITU Kanalraster) und beiden üblichen Symbolraten und auto FEC erzeugt?

[Janus]

Astra 1 ist nun gerade der Satellit, der eine vollständige, meist tagesaktuelle NIT bereitstellt.
Für diesen Satellit würde es eigentlich schon reichen, einen einzigen Transponder vorzugeben, damit bei eingeschalteter NIT-Auswertung ein vollständiger Scan durchgeführt wird.

Ein Blindscan dürfte für Astra 1 wirklich nicht notwendig sein.
Dazu kommt, dass da auch viele Leute auf der Lauer liegen, um die ehemals analogen Frequenzen sofort zu melden, wenn sich da was Digitales ankündigen sollte. (so wie letztlich die zwei zusätzlichen ARD-HDFeeds 10891 und 11053)

[seife]

Ein Problem beim Implementieren im Userspace ist auch, dass die Tuner eine gewisse AFC-Fangweite haben.
IIRC hatte ich es mal (auf der dm500s?), dass die, wenn die Polarisation falsch eingestellt war (z.B. durch falsche DiSEqC-Einstellungen), locker auf den (halb) danebenliegenden Kanal getuned hat...

Prinzipiell bräuchte man da Tunertreiber mit denen man bestimmte Features des Tuners ausschalten kann: AFC, zigzag, demodulator.

Bei der Tripledragon könnte man das machen, weil da durch das spectrumanalysator-Plugin die extra ioctls in der Tuner-API dokumentiert sind, mit denen man die AFC und das locking ausschaltet, so dass man praktisch nur auf die Frequenz tuned und dann die signalstärke ausliest, ohne zigzag und ohne Versuch, den Demodulator zu locken.
Wenn ich es dort machen würde würde ich wie mit dem spectrumanalysator über das Band scannen um die mittenfrequenzen herauszufinden, danach die ganzen Mittenfrequenzen mit den üblichen Verdächtigen in Sachen Symbolrate, FEC & Co abgrasen.

Aber in der DVB API wäre mir keine Funktion bekannt "tune ohne zigzag, AFC und lock, und gib mir dann die Signalstärke", und ohne die wird es schwierig.

[schufti]

Hi seife,

siehste, ich dachte soetwas wäre im dvb-api drin, weil ja schon bei Ver5 (oder so) und Blidscan ja lange das Zauberwort war. Ich lerne immer gerne dazu, geht aber nur wenn man vorher fragt und dann jemand kompetenter wie du auch bereit ist zu antworten

D.h. dazu bräuchte man erstmals Tunertreiber mit entsprechend einheitlichen/kompatiblen ioctls.
Und gerade die Tunertreiber sind bei den meisten Kisten ja der Pferdefuß; wie man gerade deutlich bei den (billigen) sh4 Boxen vorgeführt bekommt.

Gruß,
schufti