Was ist Was ?

Anlaufschwierigkeiten? Was ist was? Worum geht's?
easyFreak
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Was ist Was ?

Beitrag von easyFreak »

Hallo,

ich habe so als ABSOLUTER Newbie ein paar grundlegende Fragen.
Ich höhre immer von bestimmten Softwareteilen, kann aber nicht genau sagen was was ist. :oops:

Deswegen:

Wofür ist cdk.cramfs ? ( Ist das nicht im Image drin ? )
Was ist ein NFS-Server ?
Was ist ein RARP-Server ?
Was sind Ucodes ?
Was ist minflsh ?
Was ist die tuner.so ?
Was mache ich mit den Programmlisten im .XML-Code ?

Das Gerät muß ja so eine Art BIOS besitzen, damit es weiß von
wo es booten soll. Wie heißt das ? Kann man das auch updaten ?

Welches serielle Kabel brache ich ? Nullmodem oder Normal ?

So ich denke das reicht erstmal :D

Ich danke Euch !!!!!!!!
tmbinc
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Registriert: Freitag 20. Juli 2001, 00:00

Beitrag von tmbinc »

a.) cdk.cramfs

Ein Image, so wie es im Flashrom ist, besteht aus:

- dem bootloader (siehe unten)
- einem kleinen flfs (das dateisystem von BR, was der bootloader nur lesen kann), enthält nur den ppcboot (den "2nd stage bootloader", der dann den linuxkernel aus dem cramfs bzw. idxfs lädt)
- einem cramfs (RO-dateisystem, dafür schnell und effizient)
- einem jffs2 (RW-dateisystem, buggy aber gut :)
( - und damals noch ein idxfs, was der ppcboot lesen konnte.. ein supereinfaches dateisystem, was heutzutage allerdings gegen einen cramfs-reader im ppcboot getauscht wurde)

bei einem update macht es eigentlich keinen sinn, alles zu tauschen. die einstellungen im jffs2 z.b. sollen ja so bleiben, ebenso der ppcboot.. nur das cramfs wird ausgetauscht. und genau das ist das cdk.cramfs.

ein basisimage enthält alles (ausser dem bootloader), ein update halt nur das cramfs.

b.) nfs server
die box kann wahlweise aus dem flash oder per netzwerk booten. wenn man per netzwerk bootet, wird ein bestimmtes protokoll benutzt:

erstens muss der ppcboot geladen werden können. dieses passiert bei einem netzwerkboot via bootp/tftp. bootp ist praktisch eine abfrage "sage mir welche ip addresse ich hab", die die box beim einschalten schickt. der server (also nen pc) sagt dann "hier, nimm die (z.b.) 10.0.0.99, und als bootfile bitte /dbox2/tftpboot/kernel" . diese datei muss der bootloader von der dbox (das "bios", oder auch "BMon" genannt) nun irgendwie laden. das passiert per "tftp", ein super simples file transfer protokoll (geradezu trivial :).

jetzt bootet also ppcboot, der holt sich - wieder per tftp - den linuxkernel, der bootet, holt sich wieder ne IP, und muss jetzt irgendwie sein dateisystem ebenfalls aus dem netz ziehen.

hier kommt das NFS, das network file system ins spiel. ein dateisystemwas übers netzwerk geht. sowas wie Samba (das was unter windows die freigaben sind), nur das es aus der unixwelt kommt.

c.)

rarp ist einfach eine andere methode, nach seiner IP zu fragen. ARP ist ja die auflösung von IP zu ethernet addresse, rarp ist das ganze REVERSED.
also "ich hab die 00:5c:90:xx:yy:zz, welche IP gehört mir?" der server (der den rarpd laufen hat, bzw. den dbox2-bootmanager (der kann rarp, bootp, tftp etc.)) antwortet dann mit "deine ip ist die 10.0.0.99" (oder so)


d.) ucodes

ucodes müsste eigentlich µcodes heissen und steht für "microcodes". das ist die firmware für einige chips die eine solche brauchen. im speziellen ist das:

1.) der mpeg decoder (avia500.ux bzw. avia600.ux)
2.) der mpeg-ts-demuxer (der den stream, wie er vom frontend (aka. tuner) kommt auseinandernimmt), namentlich "ucode.bin"
3.) das cam, welches die cam-alpha.bin braucht.

e.) minflsh
aufgrund des etwas merkwürdigen bootvorganges (wäre jetzt zu lang zu erklären, wird aber an anderen stellen lang und breit erklärt :) muss man, um den debugmode anzuschalten, erstmal einen original-betanova-kernel booten. minflsh enthält praktisch eine minimale betanova, ist deswegen (c) und liegt nur auf gaanz komischen servern :)

prinzipiell also das, was man braucht, wenn man sich das flash gelöscht hat, um überhaupt wieder was machen zu können (es sei denn, der debugmode ist an, dann kann man gleich nen ppcboot booten und dann machen was man will)

f.) tuner.so
gehört ebenfalls zum merkwürdigen debug-enable-konzept. da die box im nicht-debugmode nur signierte dateien annimmt, muss man ja einen bn-kernel booten (z.b. aus minflsh). dieser allerdings lässt sich austricksen, so dass per NFS man dem kernel einen speziellen "treiber" unterschieben kann, nämlich die tuner.so. das war mal ein tunertreiber, der allerdings umgepatcht wurde um den debugmode zu aktivieren.

g.) programmlisten im xml
die haben irgendwas mit neutrino zu tun.

h.) das "bios"
wie schon erwähnt, die dbox hat einen bootloader.

den sollte man allerdings NIEMALS anrühren (ausser zum debugmode anschalten), weil wenn der weg ist, kann man den nicht so einfach wieder laden (wie nen PC ohne bios eben, nur dass die chips nicht gesockelt sind).

updaten ist also nicht (würde THEORETISCH gehen, macht aber keinen sinn weil die bootloader hardwarespezifisch sind)

i.) serielles kabel
da brauchste ein nullmodemkabel

:)
easyFreak
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Beiträge: 23
Registriert: Dienstag 23. Juli 2002, 12:26

DANKE !!!

Beitrag von easyFreak »

Danke für Deine umfangreiche Antwort !!!!!!!!!!!!!!! :D :D
Watto
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Beiträge: 73
Registriert: Montag 15. Juli 2002, 07:52

Beitrag von Watto »

Klasse Post, der ist nicht nur für easyFreak interessant.

Vielen Dank :D

P. S.: Das mit dem Nullmodem hätte ich gewusst :wink:
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