ich habe für eine Woche ein MSS 200 GB hier bei mir und möchte die Gelegenheit nutzen, mal zu schauen, was damit so möglich ist.
Grundsätzlich habe ich mal schon folgende Infos:
- Schreiben/Lesen direkt am PC angeschlossen geht mit ca. 5 MB/s
- schalte ich einen Router dazwischen (Sinus154dsl), dann erreiche ich beim Lesen/Schreiben extrem schwankende Werte, mal hatte ich weniger als 1 MB/s, mal wieder 5 MB/s

- vom PC aus komme ich per Telnet oder FTP nicht auf das Laufwerk
- Mounten eines Verzeichnisses von der D-Box ist per CIFS möglich, aber keine Direktaufnahme (Rückmeldung: Aufnahmeverzeichnis ist nicht beschreibbar, wobei allerdings eine leere xml-Datei angelegt wurde)
- per FTPS und NFS gelang mir noch kein Mounten
- das Laufwerk ist zwar lüftergekühlt, dieser ist aber temperaturgeregelt und schön leise
- Firmware-Version ist die 1.2.0
neu 27.07.
- Maxtor-Firmwarupdate 1.2.2 aufgespielt, keine erkennbare Veränderung in Performance oder anderem
- Eingabe von "ftp 192.168.x.x" (also natürlich die vollständige IP des MSS) bringt die Rückmeldung:
Verbindung mit 192.168.x.x wurde hergestellt.
Verbindung beendet durch Remotehost.
neu 29.07.
- nach Suphammers MSS-Webseite (http://www.suphammer.net/Hardware/Mss) beinhaltet die Festplatte des MSS ein Linux-OS und verwendet das Filesystem "ReiserFS Version 3.6.25" (wobei Suphammer sich mit der 250er und 300er Version befasst). Sie ist ausgebaut und per IDE angeschlossen unter meinen Linux een (Suse 9.3, Knoppix) leider nicht lesbar (unter Win sowieso nicht) und die üblichen Verdächtigen, wie Partition Magic, Drive Image etc., melden die Festplatte als leer. Versuche, die Festplatte mit Bit-für-Bit-Festplatten-Clone-Programmen zu kopieren, misslangen (auch mir) bisher (mit g4d soll es gehen, ich kriege aber die Konfiguration von g4d nicht gebacken - bin halt kein Linux-Guru)
D.h. einfach mal so eine andere/größere Festplatte einbauen ist nicht!
- nach einem Stromausfall fährt das MSS nicht von alleine hoch, sondern erwartet explizit einen Druck auf die Front-Taste, das ist ungünstig beim Betrieb an Zeitschaltuhren etc. Auch lierfern die LED an der Frontseite kaum aussagekräftige Informationen, beim One-Touch-Drive kann man wenigstens noch unter Standby/Ein/Zugriff unterscheiden, beim MSS blinkt die Anzeige nur stupide grün vor sich hin und wenn sie gelb ist, fährt das MSS entweder gerade hoch oder ist defekt
- abgeschaltet wird es übrigens durch Drücken der Front-Taste für mindestens 4 Sekunden
- apropos Strom: das MSS hat einen Stromverbrauch von ca. 17 Watt, was es im "Standby" benötigt, reiche ich noch nach
- die "Bootzeit" des MSS beträgt etwas über eine Minute
- Firmware 1.2.2-openmss2 aufgespielt
... dabei ordentlich gezittert und gebetet, denn es fand sich bei Suphammer kein deutlicher Hinweis darauf, ob diese für dieses MSS auch geeignet ist und ob es einen Weg zurück zur Maxtor-Firmware gibt (für Garantie etc.)
Fazit: dieses 200GB MSS mit der Maxtor-Firmware 1.2.2 lies sich problemlos zur 1.2.2-openmss2 updaten und auch der Weg zurück zur Maxtor 1.2.2 ging problemlos
(Nachtrag: Inzwischen hat Suphammer in seinem Forum geantwortet, dass dies problemlos möglich wäre.)
- augenscheinlich hat sich im Web-Konfigurationsprogramm des MSS bis auf die Meldung unter Firmware (jetzt 1.2.2-openmss2) nichts verändert (daran hat Suphammer auch nichts gemacht), die Änderungen geschahen eher im Hintergrund:
- Telnet aktiviert
- /opt area für die Speicherung von eigenen startup-scripts und binaries
- ipkg for remote software install
Telnet meldet sich jetzt übrigens mit:
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BusyBox v1.00-pre2 (2005.05.19-0:13+0000) Built-in shell (msh)
Enter 'help' for a list of built-in commands.
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auf #help antwortet das MSS:
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: break cd continue eval exec exit esport help login newgrp read readonly set shift times trap unask wait
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- ftp geht leider noch nicht, das steht bei Suphammer aber immerhin ganz oben auf der To-Do-Liste (wenn ich es richtig übersetzt habe)
Ergänzung: FTP ist in der MSS-Firmware nicht integriert, Suphammer hat aber ein extra Paket geschnürt, dass man sich per in der open-Firmware integriertem ipkg aus dem Internet ziehen kann, das enthält vsftp.
NFS-Server des MSS aktivieren
Mit der tatkräftigen Unterstützung von petgun und Superhammers Anleitung ist das auch gelungen.
Ich habe auf dem MSS mit der Web-Konfiguration einen Ordner "filme" angelegt, diesen auf "öffentlich" gelassen und ein TS-File hineinkopiert. Als Benutzer ist auf dem MSS der standarmäßige "admin" mit einem eigenen Passwort vorhanden. Das MSS war zu diesem Zeitpunkt am Router angeschlossen, an diesem auch PC und D-Box, alles mit "händischer" IP-Konfiguration (kein DHCP aktiviert).
Dann habe ich mich mit dem WindowsXP-PC über Telnet auf das MSS eingeloggt und nach Superhammer es Vorgaben eingegeben:
portmap
rpc.mountd
rpc.nfsd
exportfs -io rw,no_root_squash 192.168.1.200:/shares/mss-hdd/filme
(wobei 192.168.1.200 die IP meiner D-Box ist und die option rw dafür sorgt, dass man auch aufnehmen)
da dürfen dann auch keinerlei (Fehler)-Meldungen kommen, dann ist es ok.
(Diese Befehle würde ich übrigens gern automatisieren, wer da helfen kann - siehe auch den Post weiter unten)
Nun auf der D-Box unter "Netzwerkverzeichnis mounten" die üblichen Einstellungen vorgenommen:
Typ: NFS
Server-IP: 192.168.1.100 <die IP des MSS>
Verzeichnis/Freigabe: /shares/mss-hdd/filme (passend zur exportfs)
lokales Verzeichnis: /mnt/filme
Beim Start mounten: <Ja oder Nein>
Mount-Optionen: rw, soft, udp
Mount-Optionen: wie voreingestelt (nolock, rsize=8192, wsize=8192)
Benutzername: admin (ist der vom MSS)
Passwort: <das vom MSS> (... des Benutzers admin)
Mac-Adresse: wie voreingestellt (11:22:33....)
-> Jetzt mounten
(Und bitte nicht vergessen, die erste Mount-Option auf rw, voreingestellt ist: ro readonly, zu stellen, sonst kann man nicht aufnehmen.)
Und siehe da, unter "Netzwerkverzeichnis unmounten" wird angezeigt:
192.168.1.100:/shares/mss-hdd/filme -> /mnt/filme
Dann versucht, das o.g. TS-File abzuspielen, dass per CIFS übrigens starke Aussetzer zeigte und es läuft einwandfrei, selbst mehrmaliges Vor- und Zurückspringen brachte die Wiedergabe nicht ins Stocken.
Also alles klar!
Und die Eingabe von Mount auf der D-Box brachte folgendes Ergebnis:
192.168.1.200:/shares/mss-hdd/filme on /mnt/filme type nfs(rw,v3,rsize=8192,wsize=8192,soft,udp,nolock,addr=192.168.1.100)
Es ist also ein v3-NFS-Server ohne die Beschränkung auf 2GB-Files und die Mountoptionen rsize/wsize wurde auch übernommen!
Nun der Härtetest:
Das MSS und die D-Box über einen 10/100er Hub miteinander verbunden (zusätzlich hängt an diesem Hub noch der Router und an diesem der PC - das deshalb, weil das MSS seinen Platz neben der D-Box bekommen soll und der Router und PC in einem anderen Zimmer stehen, der Zugriff vom PC aus aber auch möglich sein soll).
Dann Direkt-Aufnahme vom ZDF gestartet, mit allen unter Direktaufnahme-Einstellungen eingeschalteten Optionen (o_sync, datasync, alle Audiopids, Videotext etc), Dateigröße mal auf 10000 gesetzt und Ringbuffer auf 20 belassen.
Und der Härtetest läuft zum momentanen Zeitpunkt noch, mal sehen.
Zwischenstand 19:30 - inzwischen 4,7 GB unterbrechungsfrei gestreamt
Später werde ich dann mal mit den Mount-Optionen rsize und wsize spielen, mal sehen, was drin ist.
Ach und übrigens noch was wichtiges, der Preis des MSS 200 GB lag bei 249,00 Euro (vor ein paar Tagen).
neu 30.07.
Der "Härtetest lief, bis das gestreamte TS-File ca. 9,7 GB groß war, dann hängte sich die Box auf. Dieses TS-File läuft aber einwandfrei, trotz Aufnahme mit allen Audio-Pids keinerlei Ruckler o.ä.
Nun gehts an die Optimierung und die Integration des automatischen Startens des NFS-Servers beim Hochfahren des MSS.
Automatischer Start des NFS-Servers beim Hochfahren des MSS:
Beispiel: Ein mit der Web-Konfiguration auf dem MSS erstelltes Verzeichnis "filme" (Zugriffsstatus dabei auf "öffentlich" belassen!) soll der D-Box per NFS zur Verfügung gestellt werden.
Für eigene Verwendung ist bei der Zeile "exportfs..." die IP der eigenen D-Box und der Name ("filme") des eigenen Verzeichnisses anzupassen.
Windows-Konsole öffnen (Start - Ausführen -> cmd)
telnet <IP des MSS>
ACHTUNG!
die nachfolgenden Befehlszeilen genau so eintippen, also auch 2x das ">"!
(nach jeder Zeile die ENTER-Taste drücken, nicht wundern, es kommen keinerlei Rückmeldungen, ausser vielleicht bei Fehleingaben?)
cat >>/opt/etc/init.d/S99local
portmap
rpc.mountd
rpc.nfsd
exportfs -io rw,no_root_squash 192.168.1.100:/shares/mss-hdd/filme
nun die Tasten "STRG" + D drücken
exit
Sollen mehrere Verzeichnisse gemountet werden, dann einfach sofort nach der ersten "exportfs..." die weiteren, beim Verzeichnisnamen entsprechend angepassten, "exportfs..." eintippen und erst nach Eingabe aller "exportfs..." STRG+D drücken.
Die dazu passenden Mount-Einstellungen auf der D-Box sind weiter oben ja schon beschrieben.
Wird jetzt das MSS hochgefahren und ca. 1 Minute später (wenn die Front-LED grün zeigt) die D-Box eingeschaltet, wird brav alles gemountet.
03.08. Test beendet, FAZIT
Das MSS ist optisch recht ansprechend und sehr gut verarbeitet und mit temperaturgeregeltem Lüfter angenehm leise. Es wird alles notwendige an Kabeln, ein mehrsprachiges Handbuch und Software mitgeliefert. Es ist sehr einfach und komfortabel per Web-Interface zu konfigurieren, dazu muss noch nicht mal die mitgelieferte Software installiert werden. Für die Unterbringung im Bücherregal sollte beachtet werden, dass es relativ lang ist (gute 30 cm + Platz für die Kabel).
Das MSS muss über einen beleuchteten Front-Taster manuell gebootet und manuell heruntergefahren werden, was sich aber durch Suphammers Bemühungen noch ändern wird. Bei Inaktivität wird nach einer durch den Benutzer einstellbaren Zeitspanne der Spindelmotor gestoppt, bei erneutem Zugriff gibt es keine Probleme mit dem Wiederanlauf. Einen echten Standby-Modus hat das MSS nicht, es verbraucht eingeschaltet immer ca. 17 Watt, ist damit aber eine echte Stromkosten-Alternative zum sonst ständig eingeschalteten PC.
Seine Leistungsdaten gegenüber anderen NAS bewegen sich im mittleren Bereich und die Verwendbarkeit ist durch die Deaktivierung von Telnet und NFS durch Maxtor eingeschränkt.
Diese Beschränkungen sind in Suphammer es open-Firmware (eingespielt per im Web-Interface vorhandener Softwareupdate-Funktion und ohne das MSS öffnen zu müssen) aufgehoben, Telnet ist aktiviert, der NFS-Server, übrigens Version 3 ohne die 2-GB-Beschränkung, wird mit wenigen Handgriffen oder bei Bedarf auch automatisch gestartet und Software kann durch ipkg (Download von Paketen direkt aus dem Internet auf das MSS, dort ist u.A. auch ein FTP-Server dabei) nachinstalliert werden. Ein "Zurück" zur Maxtor-FW ist möglich. Ausführlich Infos auf Suphammer es Webseite und Forum, Link oben.
Die Zusammenspiel mit der D-Box ist auf der Basis CFIS und NFS möglich (sicher auch per FTPS - konnte ich leider nicht mehr testen), wobei CFIS nur für MP3-Files geeignet ist, NFS auch für Video-Files. Die Geschwindigkeit per NFS ist aber auch eher mittelmäßig und die r/wsize beschränkt, beides reichte bei mir aber für ruckelfreies Aufnehmen und Abspielen von TS-Files aus.
Geschwindigkeitsübersicht:
PC -> Ethernet -> MSS: ca. 40 MBit/s (5 MByte/s)
D-Box (NFS) -> MSS: ca. 7 MBit/s (0,88 MByte/s)
(ein zwischengeschalteter 10/100 Switch hatte auf die Werte keinen merkbaren Einfluß)
Beschränkung r/wsize: 8192
Diese Werte und die Anzahl der integrierten Features könnten sich durch das Überarbeiten des NFS-Servers durch Suphammer aber noch erhöhen.
Der herausragende Vorteil ist sicher die einfache Modifikation ohne das MSS öffnen zu müssen (denn das ginge nicht ohne Zerstörung des Garantiesiegels) und ohne ein Linux-Profi sein zu müssen (so wie ich).
Das Garantie-Siegel sollte erhalten bleiben, da die interne Festplatte das Linux-Betriebsystems (oder einen Teil davon) enthält und nicht einfach so gegen eine andere ausgetauscht werden kann. Ist das Siegel weg, wird sich Maxtor eine Reparatur innerhalb der 2-jährigen Garantiezeit sicher gut bezahlen lassen. Maxtor repariert seit einiger Zeit übrigens in Ungarn - man sollte also Geduld bei Garantiereparaturen mitbringen.
Letzendlich finde ich den stolzen Preis von ca. 250 Euro für die 200-GB-Version für den werksmäßigen Funktionsumfang und die Geschwindigkeit zu hoch angesetzt.
Ich habe aber so eine Ahnung, dass das MSS mit weiteren Modifikationen von Suphammer viele andere NAS in den Schatten stellen oder diesen zumindest ebenbürtig werden könnte

P.S. Leider bekam ich zum Ende des Test Probleme beim Mounten und mit Rucklern. Worauf das zurückzuführen ist, konnte ich nicht mehr ergründen, es soll hier auch nur der Vollständigkeit halber Erwähnung finden. Vielleicht habe ich dem MSS einfach nur zu viele ungeeignete oder falsch geschriebene Mountbefehle verpasst...
Ende Test MSS
(siehe auch Posts weiter unten ...)
Wenn noch Fragen offen gblieben sind, werde ich diese nach Möglichkeit noch beantworten.
Gruß
Mike